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Kinder ertrinken leise!

Meldung vom 21. Juli 2016

Ertrinken ist die zweithäufigste unfallbedingte Todesursache bei Kindern.

Für Kinder im Krabbelalter reicht schon eine Wassertiefe von wenigen Zentimetern, um darin zu ertrinken. Das ist in etwas der Wasserstand einer Vogeltränke oder eines Planschbeckens. 

Während in Filmszenen Etrinkungsunfälle meist mit Hilferufen, viel Geschrei und spritzendem Wasser gezeigt werden, ertrinken Kinder in der Wirklichkeit leise. Sie machen sich nicht bemerkbar.

"Deshalb kann es für ein Kleinkind schon riskant sein, wenn sie es im Garten nur wenige Minuten unbeobachtet lassen", sagen Stephan Schweda, ein Sprecher des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), und Dr. Susanne Woelk, Geschäftsführerin der Aktion DAS SICHERE HAUS (DSH), in einer gemeinsamen Presseerklärung.

Doch wie kann so etwas passieren?

Zum einen liegt es an der Neugier der Kleinen, zum anderen an deren Anatomie. Wegen des großen Kopfes liegt der Körperschwerpunkt eines Kindes relativ hoh, im Brustbereich. 

Die Kraft der Arme eines Kleinkindes reicht nicht aus, um sich hochzustemmen, wenn es ins Wasser gefallen ist. Sobald das Gesicht ins Wasser taucht, schließt sich außerdem in einer Schockreaktion die Stimmritze im Rachenraum und macht die Atmung unmöglich. 

Das Kind erstickt - "trockenes Ertrinken" - nennen das die Ärzte.

Vorsichtsmaßnahmen:

  • Gartenteiche sollten durch einen Zaun und ein Teichgitter gesichert werden.
  • Selbst eine Vogeltränke kann zur Gefahr werden - sie sollte erhöht außerhalb der Reichweite von Kindern stehen,
  • Planschbecken müssen nach der Benutzung entweder abgedeckt werden oder geleert und umgedreht werden, sobald Wasser in der Nähe ist, sollten Eltern und Mitarbeitende in der Kindertageseinrichtung ihre Kinder nicht aus dem Auge lassen.

 Link zur Infografik Wo Kinder im Garten ertrinken können